Diese Pressemitteilung haben die wir heute der Rheinischen Post, der NRZ, dem Stadtanzeiger, den Niederrhein Nachrichten und der Antenne Niederrhein zukommen lassen:
Die letzte Baumfällaktion am Millinger Meer fand in der Wintersaison 2010/11 statt, als die Pappeln im Eingangsbereich des Geländes entfernt wurden. Schon damals regte sich Widerstand gegen die Fällung der Bäume, unter anderem durch die Bienener Künstlerin Roswitha Lohmann und die Reeser GRÜNEN. Auch vor zehn Jahren wurden die Bäume am Strandbad aus „Verkehrssicherheitsgründen“ entfernt, da bei regelmäßigen Untersuchungen des Gesundheitszustandes und der Standfestigkeit Schäden festgestellt worden seien. Seinerzeit wurde durch Herrn Böing zugesagt, dass Bäume dort, wo sie zum Landschaftsbild gehören, auch nachgepflanzt würden (vgl. Zeitungsartikel von Elisabeth Hanf vom 16.12.2010). Dies ist am Millinger Meer leider nicht geschehen. Nun soll es auch den letzten verbliebenen Pappeln auf dem Strandbadgelände an den Kragen gehen, womit der allergrößte Teil der Liegewiese nicht mehr beschattet würde.
Wer sich dem Millinger Strandbad zu Fuß oder mit dem Fahrrad nähert wird feststellen, dass es gerade dieser alte Baumbestand aus Linden und Pappeln ist, der die charakteristische Silhouette des Millinger Meeres bildet. Wenn man sich nun vorstellt, dass der gesamte Pappelbestand und eventuell noch eine der vier großen Linden im Zuge der nächsten Fällarbeiten weichen müssen, ist von der einstmals grünen Pracht nicht mehr viel übrig.
Das erst im Oktober letzten Jahres erstellte Dorfentwicklungskonzept für Millingen benennt das Millinger Meer schon im Vorwort als „Wahrzeichen“ für den Ort. Das Konzept benennt als Stärke des Dorfes explizit das „Millinger Meer als landschaftliche Besonderheit“ und als Planungsansatz eine Stärkung der „touristischen Nutzung des Millinger Meeres“. Es sei „ein wichtiges Landschaftselement für den Naturschutz,
aber auch für die touristische Naherholung“. Gerade das Strandbad wird als hochattraktives Freizeit- und Naherholungsangebot beschrieben, bei dessen Nutzung „die Belange und Anforderungen des Naturschutzes und der Naherholung“ eng aufeinander abzustimmen seien. Ein guter Teil der hier beschriebenen Attraktivität des Strandbades ist wohl dem alten Baumbestand zu verdanken, der dem Ort sein unverwechselbares Flair verleiht. Die nun geplanten Fällungen würden dem Strandbad genau diesen Charme nehmen. Eine weitgehend von Bäumen leergeräumte Liegewiese würde der geplanten Aufwertung des Strandbades im Rahmen des Dorfentwicklungskonzepts sicherlich zuwider laufen.
Was bleibt nun zu tun? Es sollte versucht werden, die notwendige Verkehrssicherheit am Strandbad so weit wie möglich mit baumpflegerischen Maßnahmen wie z.B. Totholzbeseitigung oder notfalls einer Kroneneinkürzung herzustellen. Zudem sollte abgewartet werden, ob die im letzten Sommer stark unter der Trockenheit leidenden und mit vorzeitigem Laubabwurf reagierenden Pappeln in diesem Frühjahr wieder austreiben. Falls sich dann die Fällung einzelner Bäume als unausweichlich herausstellen sollte, ist im Mindesten eine gleichwertige Nachpflanzung zu fordern, damit die nächste Generation der Erholungssuchenden am Millinger Meer wieder den Schatten unter dem Bäumen am Strandbad genießen kann.
Wir hoffen damit eine große Öffentlichkeit zu erreichen und vielleicht noch die Fällung zu verhindern.
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