In unserer Stadt ist die Bevölkerungszahl sogar noch stärker rückläufig als in den meisten anderen niederrheinischen Gemeinden. Merklich lässt die Frage nach Neubauten nach.
Wir müssen uns darauf einstellen, in der Zukunft mehr ältere als jüngere Mitmenschen um uns zu haben. Dem sollte nach Meinung der Grünen auch beim Bau neuer Häuser Rechnung getragen werden.
Neue Wohnformen bringen verschiedene Generationen in Baukomplexen zusammen. Idealerweise verbindet sich das mit Räumen für Erholung, Kommunikation und Spiel in der Nähe. Eine strenge Abgrenzung mit hohen Zäunen fördert die Vereinzelung. Heutige Einfamilienhäuser erweisen sich oftmals als nicht altersgerecht. Es muss besser darauf geachtet werden, dass in einzelnen Geschossen Höhenunterschiede und Barrieren vermieden werden. In Mehrfamilienhäusern ist nach Möglichkeit ein Aufzug einzuplanen.
Nach Meinung der Grünen stehen in Rees noch zu wenige Häuser mit optimaler Dämmung und eigener Energieerzeugung. Solche Bauwerke wären ein Beitrag zur Klimaschonung und ein Sparschwein für die Eigentümer, das immer fetter wird. Zahlreiche Altgebäude im Bestand ließen sich fraglos noch verbessern. Gute Energieberatung könnte das fördern.
Im Rat haben wir vertreten, dass vor Ausweisung neuer Baugebiete die Erfassung von Baulücken und ungenutzten alten Häusern stehen muss, bevor der Freiraum um bestehende Siedlungen weiter bebaut wird. Die Entwicklung im Inneren der Siedlungszonen, nahe den Zentren, ist bevorzugt zu betreiben. Beispiele dafür wären Wohnbebauung auf dem NIAG- Gelände, Neubeplanung der Fläche „Raadts- Wäldchen“ oder das kleine Baugebiet der ehemaligen Halderner Landwirtschaftsschule.
Skeptisch sind wir gegenüber manchem Bau im Außenbereich, der als „privilegierter Antrag“ gestellt wird und dann doch der Nichte aus Düsseldorf als neue Wohnung dient. Die Umnutzung ehemaliger landwirtschaftlicher Gebäude im gesetzlichen Rahmen ist damit jedoch nicht gemeint.
Für die gewünschte Entwicklung von Gewerbe und Industrie halten wir derzeit noch über 100.000 m² Flächen bereit. Das muss nicht mehr werden, schon gar nicht in Schutzgebieten. Hingegen könnte man sich genauso ansehen, welche Alt-Standorte saniert oder wieder in Betrieb genommen werden könnten.
Grüne sind für die Entwicklung am Reeser Meer. Kleine Schritte sollten einen Beginn darstellen. So denken wir an einen Bade- und Freizeitstrand mit Umkleidemöglichkeit und Kiosk. Ein Wander- Campingplatz ohne Dauerstellplätze ist eine sinnvolle Ergänzung, um etwa Touristen des Rhein-Rad- Wanderweges aufzunehmen.

Grüne möchten:

  • keine Bebauungspläne vor einem Baulandkataster
  • ökologisch und sozial günstiges Bauen
  • Schonung des Freiraums
  • Gewerbeentwicklung mit Maß und Ziel