Vom Hoffnungsträger zum Millionengrab

Über lange Zeit wurde die Entwicklung des Niag-Geländes vorangetrieben. In bester, zentrumsnaher Lage sollte ein Impulsbringer für die Reeser Innenstadt entwickelt werden: ein freundliches, offenes Eingangstor für unsere schöne kleine Stadt.

2014 wurde das erste Konzept der Firma Hüls präsentiert. Wenn es Einige auch an „Disneyland“ erinnerte, war es doch ein kleinteiliges Konzept, das trotz des großen Baukörpers nicht erdrückend wirkte. Es sollte ein Anziehungspunkt für die Rees werden: die Dachterrasse sollte eine öffentliche, kleine Parkanlage sein, der Kettenbergswall sollte durch Themenecken zur Geschichte und einen Brunnen eine neue Attraktion für Rees werden.

Mit der Umgestaltung des Postgeländes mit Geschäften und Gastronomie sollte ein Gegenpol zum Marktplatz entstehen, von Stadtentwickler Accola wurde „maßstäbliche Bebauung und hohe architektonische Qualität“ empfohlen.

 

Was ist daraus geworden?

  • Statt eines neuen Impulsgebers für den lokalen Einzelhandel nur einen vergrößerter Rewe-Markt – Bestenfalls verhindert er Käufe von Reesern in vergleichbaren Märkten in Kalkar, Mehrhoog und Anholt. Schlimmstenfalls kannibalisiert er „Real“ und den Wochenmarkt
  • Festungscharakter statt Eingangstor durch Aufstockung auf 4 Geschosse und im „Stadtgartenquartier“ Erhöhung des Erdgeschosses auf 6 m – umliegende Gebäude insbesondere am Postgelände werden erdrückt.
  • Postgelände: statt begrüntem Platz mit hoher Aufenthaltsqualität nur Steinwüste. Der Investor bewirbt das Objekt noch mit der überholten Planung aus 2014.
  • Wegfall der touristischen Impulse durch Streichung der Themenecken und der voraussichtlichen Schließung der Dachterrasse für die Öffentlichkeit
  • Einstieg der Stadt Rees als Ankerkäufer für das Sozialamt und Kostenexplosion von ursprünglich 2015 geplanten € 2,8 Mio. auf € 4,8 Mio. in 2019. Dem Rat wurde nicht einmal in Nichtöffentlicher Sitzung der Kaufvertrag vorgelegt. Die gesamte Planung für das Sozialamt erfolgte ausschließlich nichtöffentlich.
  • Selbst ein veraltetes Baugrundgutachten weist auf hohe Risiken aufgrund des miserablen Baugrundes hin. Ein neu erstelltes Gutachten muss nicht veröffentlicht werden, obwohl die Stadt ein wichtiger Investor ist. – bleibt es bei den derzeit geplanten Kostenrahmen?

 

Wir fordern:

  • Auflockerung des Erdgeschosses am „Stadtgartenquartier“ statt Festungsmauer
  • Reduzierung der Geschosshöhe in Anlehnung an die ursprüngliche Planung
  • Umplanung des Platzes vor dem Postgebäude und keine innenliegenden Balkone
  • Erstellung eines Verkehrskonzeptes: durch die Erhöhung der Geschosszahl bei sogar leicht verringertem Parkplatzangebot ist die Zahl der Parkplätze für Anwohner nicht ausreichend und wird zu Konflikten mit dem Supermarkt führen
  • Offenlegung der Planung für das Sozialamt inklusive neuem Gutachten
  • Aufwertung des Kettenbergwalles