„Gemeinsam für Europa“: Bericht über die Veranstaltung mit Alexandra Geese, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Europarlament, am 17.05.2024 in Rees

„Gemeinsames europäisches Handeln zum Schutz von Mensch und Natur erforderlich“

Am Freitag, 17.05.2024 besuchte die Grünen-Politikerin Alexandra Geese auf ihrer Wahlkampftour Rees. Alexandra wer? Geese teilt das Schicksal vieler Europaabgeordneter: Viel Einfluss, wenig Bekanntheit. Nur eingefleischten Politikinteressierten dürfte die 55-jährige Bonnerin, ihres Zeichens stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen/EFA im Europaparlament, ein Begriff sein. Anreise mit der Bahn. Für eine Abgeordnete der Grünen Ehrensache trotz Sperrung der Betuwe-Strecke. Ausweichen über den Bahnhof in Xanten und Transfer (natürlich mit dem E-Auto) zur ersten Station des Tages, dem Deichverband Bislich-Landesgrenze in Emmerich. Hier wird die Grüne Delegation von Deichgräf Harry Schulz und Geschäftsführer Holger Friedrich freundlich empfangen. In einem eindrucksvollen Film von Deichverband und Waterschap Rijn en IJssel werden der Gruppe die Folgen eines Deichbruchs bei Rees-Haffen in einer Simulation dargestellt, von der weite Teile des rechten Niederrheins und der angrenzenden niederländischen Gemeinden betroffen wären. Für Geese als EU-Abgeordnete sind die Ausführungen zur grenzübergreifenden Zusammenarbeit der Verbände in Sachen Hochwasserschutz auf deutscher und niederländischer Seite besonders interessant. Friedrich beklagt, dass die Beantragung von EU-Mitteln für den Ausbau des Hochwasserschutzes mit großem Aufwand und bürokratischen Hürden verbunden sei. Höhepunkt des Besuchs ist eine kurze Besichtigung der Deichbaustelle zwischen Dornick und Emmericher Kläranlage, auf der unglaubliche Mengen an Erdreich durch die beauftragte Firma MvO bewegt und verbaut werden.

vl.n.r.: Harry Schulz (Deichgräf), Alexandra Geese, Holger Friedrich (Geschäftsführer Deischverband)

Im Anschluss daran folgt bereits der nächste Termin beim Naturschutzzentrum des Kreises Kleve in Rees-Bienen. Die Mitarbeiter Sebastian Wantia und Martin Brühne berichten Alexandra Geese über die Arbeit des Naturschutzzentrums, das seit 1993 die Betreuung vieler Schutzgebiete im Nordkreis übernimmt. Dazu gehört unter anderem die Erarbeitung und Umsetzung von Pflege- und Entwicklungskonzepten und die Durchführung von Artenschutzprojekten. Wantia informiert ausführlich über das durch EU-Mittel geförderte LIFE Projekt „Lebendige Röhrichte – Reeds for LIFE“ und die Erfolge bei der die Anpflanzung und Regeneration von Röhrichten am Altrhein in Bienen. Doch auch hier gibt es trotz 60% EU-Förderung Klagen über das langwierige und aufwendige Beantragungsverfahren.

v.l.n.r.: Martin Bruhne (Naturschutzzentrum), Steffi Becker-Schulz, Andrea Deijten (Kreisgeschäftsführerin), Alexandra Geese, Sebastian Wantia (Naturschutzzentrum), Helmut Wesser, Herbert Schramm, Hermann Brendieck (Kreisgeschäftsführer)

Nächstes Ziel ist der Marktplatz in Rees. Hier wird Alexandra Geese bereits von Grünen Wahlkämpfenden erwartet. Pavillion, Bühne, grüne Fahnen, Plakate, Flyer zur Europawahl: Trotz stabilen Wetters trifft die geplante Kundgebung auf nur mäßiges Interesse beim Reeser Publikum. Gut 30 Interessierte folgen der engagierten Rede Geeses über die Wichtigkeit der anstehenden Europawahl und den Kampf gegen die sich ausbreitenden rechten Ideologien im Europaparlament. Sie warnt vor Desinformation und Hassrede in den sozialen Medien und die davon ausgehende Gefahr für die Demokratie. Die im Europaparlament erzielte Einigung beim „Digital Services Act“ sei ein Durchbruch und vergleichbar mit einem Grundgesetz für das Internet. Abschließend gibt es noch einige Fragen aus dem Publikum zu ihren politischen Positionen und ihrer Arbeit im EU-Parlament. Dann ist Schluss – der Zug zurück nach Bonn will erreicht werden. Wie sie ihre Chancen einschätze, erneut ins EU-Parlament gewählt zu werden? Alexandra Geese gibt sich gelassen. Mit Platz 11 auf der Liste sollte es auch bei einem nicht ganz so glanzvollen Wahlergebnis wie bei der Europawahl 2019, bei der die Grünen 20,5 % der Stimmen erhielten, für ein erneutes EU-Mandat reichen.

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