Bonn 22. August 2020 – Jetzt übergaben Margret Derksen und Helmut Wesser von den Reeser Grünen sowie SPD-Bürgermeisterkandidat Bodo Wißen rund 2.100 Unterschriften an Dr. Bodo Herrmann und Pressesprecherin Ulrike Platz von der Bundesnetzagentur in Bonn.
Dr. Herrmann ist Leiter des Referats 802, Bundesfachplanung und Planfeststellung bei der Bundesnetzagentur und unmittelbar mit dem Genehmigungsverfahren zur Gleichstromtrasse A-Nord befasst, die – so die bisherige Planung – durch den Halderner Wald geführt werden soll. Die Bundesnetzagentur bestimmt letztlich den Korridor, durch den die Firma Amprion die Gleichstromtrasse führen darf.
Die Reeser Grünen hatten mit großem Erfolg eine Online-Petition gestartet und auch ganz klassisch auf Papier Unterschriften gesammelt. Die Petition richtet sich gegen die Verlegung einer Gleichstromleitung durch den Halderner Wald. Zwar werden die Kabel unterirdisch verlegt, dennoch sind die Auswirkungen enorm.
„Für die Trasse müsste eine Schneise von rund 30 Metern Breite quer durch den Halderner Wald geschlagen werden. Es dürften auf dieser Trasse auf ewig keine Bäume mehr wachsen, damit der Zugang zu den Stromleitungen erhalten bleibt und die Kabel durch Wurzeln nicht beschädigt werden. Es muss doch möglich sein, auf den vielen Hundert Kilometern von der Küste bis nach Meerbusch-Osterath eine andere Streckenführung als ausgerechnet durch den Halderner Wald zu finden“, sagt der von den Grünen unterstützte SPD-Bürgermeisterkandidat Bodo Wißen.
Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Rat der Stadt Rees, Margret Derksen, ergänzt: „Der Halderner Wald ist bereits jetzt stark beansprucht. Vor wenigen Jahren wurde eine Oberleitung Richtung Doetinchem getrieben. Erkennbar leidet der Wald unter der Trockenheit und Borkenkäfer-Befall. Wir haben nur wenig Waldfläche in Rees und den Ortsteilen. Wir müssen diesen Wald auch für künftige Generationen erhalten“, so Derksen, die auch Ortsvorsteherin von Haffen ist.
Die Gleichstromtrasse soll durch Windkraftanlagen an der Küste gewonnen Strom in den Süden der Bundesrepublik leiten. Ziel ist zunächst ein so genannter Konverter, der den Gleichstrom in Wechselstrom umwandelt. Dieser Konverter soll in Meerbusch-Osterath errichtet werden. Dazu muss die Gleichstromtrasse den Rhein unterqueren, was nach jetzigen Planungen in Haffen passieren könnte, dann allerdings den Halderner Wald tangieren würde.
„Wir schlagen eine Bündelung mit der bereits im Bau befindlichen Zeelink-Trasse vor. Die verläuft weiter südlich unter den Rhein hindurch. Dort könnten wir auch die neue Gleichstromtrasse verlaufen lassen. Es muss doch darum gehen, den Eingriff in die Natur so gering wie möglich zu halten“, schlägt Grünen-Fraktionssprecher Helmut Wesser vor.
Herr Dr. Herrmann bedankte sich für das Engagement der Reeser Delegation.
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